Honig – natürlich antibakteriell?
Honig in der Heilkunde
Dass er keine „taube Nuss“, also kein reines Zuckerprodukt ist, verdankt der Honig den Bienen. Sie verarbeiten süße Pflanzensäfte oder zuckerhaltige Ausscheidungsprodukte verschiedener Insekten zu einem einzigartigen Wirkstoffcocktail, der neben Zuckerstoffen – überwiegend ein Gemisch aus Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker) – auch Wasser, geringe Mengen von Eisen, B-Vitamine, Vitamin C, Vitamin K und Carotin sowie Mineralstoffe, verschiedene bioaktive Stoffe, Antioxidantien und Enzyme enthält.
Seinen Ruf als Allheilmittel verdankt der Honig dem Vater der Naturheilkunde. Hippokrates empfahl das Bienenprodukt bei vielerlei Leiden innerlich und äußerlich. Von ihm stammt auch die Beschreibung, dass Schwerthieb-Wunden griechischer Krieger weniger anfällig für Infektionen waren und besser heilten, wenn sie mit Honig bestrichen wurden.
Vor allem Enzyme und Säuren…
sind im Honig medizinisch wirksam, auch wenn sie zum Zucker- und Wasseranteil in vergleichsweise verschwindend geringer Menge vorhanden sind. Die Säuren tragen nicht nur zum Geruch und Geschmack der Sorten bei. Sie regen auch den Appetit und die Verdauung an und hemmen das Wachstum von Keimen. Die im Honig von Natur aus enthaltene Salicylsäure – der Wirkstoff von Aspirin – wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend. Honig enthält auch Acetylcholin, eine hormonähnliche Substanz, die als wichtiger Neurotransmitter in unserem Organismus fungiert, z. B. bei der Übertragung von Nervenimpulsen auf den Herzmuskel. Daneben scheint Acetylcholin auch als Botenstoff für kognitive Prozesse wesentlich zu sein wie beim Lernen.
Die keimtötende Wirkung von Honig…
...beruht auf einem Mix aus diversen antibakteriellen Hemmstoffen. Die sogenannten Inhibine wirken aktiv an der Verhinderung und Eindämmung von Entzündungen mit. Sie sind daher auch gut fürs Immunsystem. Manche Honige enthalten weitere spezielle Wirkstoffe, die förderlich für die Gesundheit sind. Zahlreiche neuere Studien bestätigen, dass der neuseeländische Manuka-Honig mit seinem Wirkstoff MGO (Methylglyoxal) um ein Vielfaches antibakterieller wirkt als andere Honigsorten.
Manuka-Honig – Wie ein natürliches Antibiotikum
Bienen gewinnen den neuseeländischen Manuka-Honig aus dem Blütennektar des Manukastrauches. Maori, die Ureinwohner Neuseelands, nutzen traditionell die Blätter, die Rinde und den Honig des Manukastrauches als Heilmittel. Die Ursache für die enorme antibiotische Wirkung entdeckten Wissenschaftler der TU Dresden im Jahr 2006. Sie fanden heraus, dass „aktiver“ Manuka-Honig einen extrem hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) besitzt – ein Wirkstoff mit stark antibakterieller Wirkung. Kein Wunder, dass Manuka-Honig mittlerweile sogar gegen antibiotikaresistente Stämme von Staphylococcus aureus – dem gefürchteten Krankenhauskeim MRSA – eingesetzt wird.
Je höher der MGO-Gehalt, der auf der Packung ausgewiesen ist, desto größer ist die Wirkung. Da MGO hitzestabil ist, eignet sich Manuka-Honig auch für heiße Gerichte und Getränke.
Manuka-Honig stärkt das Immunsystem
Gerade in der nasskalten Jahreszeit benötigen wir ein starkes Immunsystem. Regelmäßig verwendet, kann Manuka-Honig die Abwehrkräfte unterstützen. Bei Erkältungen, Hustenreiz, Heiserkeit und entzündlichen Erkrankungen im Mund- und Rachenraum empfiehlt sich die Einnahme von Manuka-Honig Sirup. Die speziell für Kinder oder Erwachsene angefertigten Rezepturen mit pflanzlichen Extrakten lindern nebenwirkungsfrei Beschwerden, sind beruhigend und atembefreiend.
Studien zur antibakteriellen Wirkung von Manuka-Honig
Aled E. L. Roberts, Sarah E. Maddocks, Rose A. Cooper: Manuka honey is bactericidal against Pseudomonas aeruginosa and results in differential expression of oprF and algD (Microbiology 158: 3005-3013, 01 December 2012)
Lin SM, Molan PC, Cursons RT.: The controlled in vitro susceptibility of gastrointestinal pathogens to the antibacterial effect of manuka honey (Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 2011 Apr;30(4):569-74)
Cokcetin NN, Pappalardo M, Campbell LT, Brooks P, Carter DA, Blair SE, Harry EJ,: The Antibacterial Activity of Australian Leptospermum Honey Correlates with Methylglyoxal Levels (PLoS One. 2016 Dec 28;11(12):e0167780)
Rabie E, Serem JC, Oberholzer HM, Gaspar AR, Bester MJ: How methylglyoxal kills bacteria: An ultrastructural study (Ultrastruct Pathol. 2016;40(2):107-11)
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